Beim Zahnarzt fällt einiges an medizinischem und sonstigem Müll an. Es ist daher wichtig, sich Gedanken um die Müllvermeidung beim Zahnarzt zu machen.
Welcher Müll fällt beim Zahnarzt an?
Beim Zahnarzt fällt bei jeder zahnärztlichen Behandlung eine Menge medizinischer Abfall an, der Kleiderschutz der Patienten aber auch die Watterollen, die mit Speichel kontaminiert sind, sind Müll dieser Art. Lösungen zum Desinfizieren, Tupfer und Spritzen sind ebenfalls Müll beim Zahnarzt. Des Weiteren kommen die Abfälle der Zahnfüllungen dazu. Extrahierte Zähne, Knochenmaterial, Abdruckmaterial, alte Röntgenfilme, Fixierlösungen, Entwicklungslösungen, Bleifolien und mehr sind ein Problem in puncto Müll. Auch Spritzen, Medikamentenreste, Filtersiebe, Sauger, Abwasser und Wasser fürs Kühlen beim Bohren sind wichtig. Blut und Bakterien, die aus dem Speibecken kommen, bedürfen ebenfalls der Entsorgung.
Kleinere Mengen dieses Mülls werden im Restmüll entsorgt oder beim Wertstoffhof regional. Blutprodukte und Blut sowie Organe und Körperteile müssen eigens entsorgt werden. Amalgamreste haben einen Quecksilberanteil. Sie gelten als gefährlicher Abfall und müssen nach der Abfallnachweisverordnung mit Begleitschein entsorgt werden.
Wie kann man ihn vermeiden?
Vermeiden oder Reduzieren kann man vor allem den Plastikmüll beim Zahnarzt. Aber auch das ist eine sehr herausfordernde Aufgabe, wegen den Hygienevorschriften. Viele der Medizinprodukte beim Zahnarzt sind aus Plastik. Einige Zahnärzte ersetzen immer mehr die Einwegartikel durch nachhaltigere Produkte. Allerdings ist zu beobachten, dass der Einsatz von Plastikprodukten innerhalb der Medizin sehr hoch ist.
Es gibt jedoch Praxisvarianten, die den Müll in puncto Plastik enorm reduzieren. Der Spatel kann aus Holz sein und die Nachhaltigkeit in der Praxis wird auch mit den Patienten besprochen. Es lohnt sich daher, Einmalprodukte, wie Mehrwegspritzen auf Dauer zu reduzieren. Dafür kann man Sterilgut-Lagercontainer einsetzen, anstatt der Einmalverpackungen. Das Carpulen-System aus der Lokalanästhesie ist ebenfalls interessant, um Einmalspritzen zu reduzieren.
Der Papp-Mundspülbecher kann auch nachhaltigem Papier gefertigt sein und ist somit biologisch abbaubar. Was aus biobasiertem Polyethylen besteht, ist somit ein fossiler Rohstoff und damit komplett abbaubar. Hier können die Bio-einweg-Absaugkanülen oder auch Bio-Müllbeutel genutzt werden. Allgemein wird mehr und mehr auf Bambusbürsten, oder plastikfreie Zahnseide gesetzt. Waschbare Frottiertücher sind besser für die Umwelt, als Einweghandtücher und Naturseide ist perfekt für die Zähne.
Zum Beispiel der Zahnarzt mundpropaganda.de arbeitet so.
Recyceln statt vermeiden?
Grundsätzlich lässt sich Müll beim Zahnarzt immer auch recyceln, so gut es geht. Zahnpflegeprodukte können auch in Recycling-Programme aufgenommen werden. Hier gibt es einige Anbieter, die beispielsweise leere Zahncremetuben oder die Dosen der Zahnseide bzw. gebrauchte Zahnbürsten einsammeln und recyceln. Eine perfekte Mülltrennung ist das A und O, wenn es um die Vermeidung von Müll und auch die Umwelt geht. Die korrekte Entsorgung ist ein Muss. Recyceln ist jedoch aus hygienischen Gründen nicht bei allen Produkten beim Zahnarzt möglich. Schon bei der Lieferung der medizinischen Produkte, sollte die Praxis auf die Auswahl der Dienstleister und Lieferanten achten. Mehrweg Transportboxen und mehr können das Prinzip der Nachhaltigkeit unterstützen. Hier gibt es alle News dazu.
Fazit
Umweltschutz beginnt auch beim Zahnarzt. Das ist nicht immer einfach, doch durch das Reduzieren der Einweg- und Plastikprodukte kann man hier enorm Müll einsparen. Eine ganz grüne Zahnarztpraxis ist derzeit noch nicht realistisch, doch auch biologisch abbaubare Produkte helfen. Viele Möglichkeiten bestehen.
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